Dienstag, 13. November 2007

Ausflug aufs Land

Am letzten Freitag ging es dann total verschlafen, nach einem kurzen physischen Pflichtbesuch in meiner China-Vorlesung und einem 5-Minuten-Expresspacken auf den Weg zum Flughafen. Reiseziel diesmal war Guilin, eine kleine Stadt (nur 700.000 Einwohner) im Suedwesten von China unser Reiseziel, von den Megastaedten hatte ich auch mal genug und dann ging es wohl ein letztes Mal in Richtung Norden bevor es dort kalt wird ;-)
Im Flugzeug hab ich mir dann erstmal durchgelesen was es in Guilin eigentlich zu sehen und tun gibt. So ohne Plan bin ich noch nie in Urlaub gefahren, wir (der Julian und ich) wussten noch nicht mal ob unser Hostel in oder ausserhalb der Stadt liegt. Gluecklicherweise lag es mitten drin, direkt an der Einkaufsstrasse und am Wahrzeichen der Stadt, dem "Elefantenberg", der allerdings nicht so eindrucksvoll war, koennte am mangelnden Wasser gelegen sein. Abends haben wir dann erstmal die naehere Umgebung erkundet und gleich neben dem Paulander die Kneipe mitm Loewenbraeu gefunden, fast wie in Muenchen. Das war das erste Anzeichen einer Touristenstadt, das zweite waren dann die gesalzenen Preise fuer unsere Boots und Bus Tour am naechsten Tag, da darf ein chinesischer Bauer ein viertel Jahr fuer arbeiten. War aber ne ganz nette Tour, auf dem Li-Fluss und es gab viel zu sehen: Berge, Huegel, Huegel, Berge, Huegel, Kuehe, Berge, Huegel, ...

Da unser Reisefuehrer fuer viele Berge nen Namen hatte haben wir auch angefangen die Berge zu taufen, der hier (hinten rechts) hat den Namen Effen-Berg bekommen


Nach der 4-stuendigen Bootstour ging es dann mit dem Bus weiter zu nem "alten" Haus was eigentlich nur ne Bruchbude war und der Besitzer damit Geld verdienen wollte. Anschliessend wurden wir mit unserm Bus dann zur naechsten Touriattraktion gekarrt, zum Bambusbootfahren, wobei es eher Nahkampf auf Bambusbooten war als gemuetlich die Landschaft geniessen. Dafuer wurden die Chinesen dann auch mit Wasserpistolen ausgestattet um sich gegenseitig nass zu spritzen, wir wurden gluecklicherweise als wehrlose Auslaender verschont. Abends haben wir uns dann noch beim Japaner den Bauchvollgeschlagen, da man das Essen auf dem Boot nicht gerade als schmackhaft bezeichen konnte und wir einen Baerenhunger hatten.

Nach dem Tag mit viel zu vielen Touristen (chinesische Reisegruppen sind der Horror) haben wir dann beschlossen bei unserm Ausflug zu den Reisfeldern von Longjeng das etwas abgelegenere Dorf als Ziel zu nehemen. Unsere nette Rezeptionistin im Hostel hat es dann auch tatsaechlich geschafft einen Taxifahrer zu organisieren der bereit war dorthin zu fahren. Haette der davor schon gewusst wie das letzte Stueck der Strasse ist haette er das sicher nicht gemacht :-) Das Taxi hatte knappe 520.000 km auf dem Tacho und ab ca 80 km/h hat die Oellampe gelaeuchtet und das Auto hat piepen angefangen. Das hat der Taxifahrer dann mit Motor aus- und wieder einschalten quittiert womit die Oellampe wieder aus war. Am letzten Stueck angekommen wurde die Strasse dann immer schlechter, erst war es nicht mehr geteert und dann mussten wir ne viertel Stunde warten bis der Bagger die Strasse vor uns weitergebaut hatte. Danach war dann nur noch die Haelfte der "Strasse" befahrbar. Fuer die letzten 10 km haben wir so eine Stunde gebraucht. Insgesamt betrug die Fahrzeit fuer die knapp 100 km unglaubliche 3 Stunden.

Aber die Fahrt hat sich echt gelohnt, an den Reisterrassen angekommen haben wir uns dann ne Fuehrerin geleistet die uns zu den besten Aussichtspunkten geschleppt hat. Die hat dabei so ein Tempo vorgelegt, dass wir kaum nachgekommen sind und unsere beiden Fahrer sich dann nach ner gewissen Zeit ins Wirtshaus verabschiedet haben. Wir haben uns dann tapfer bis auf den hoechsten Punkt (1200 m) vorgekaempft und haben reichlich Bilder geschossen. Leider waren die Terassen nicht mit Wasser gefuellt, das kann man nur im Fruehjahr sehen, aber selbst in dem trockenen Zustand war es schon ganz anschaulich. Gegen Abend ging es dann wieder zurueck wobei wir diesesmal nicht auf einen Bagger warten mussten, sondern auf die 10 LKW die sich den viel zu schmalen Weg hoch plagten und sich erstmal den Weg freischaufeln mussten. Da es aber fast nur noch bergab ging haben wir es wieder in 3 Stunden geschafft :-)

Am letzten Tag war dann nur noch Guilin angesagt, wobei wir mit der "Red-Flute-Cave", einer riesigen Tropfsteinhoehle angefangen haben und danach dann in einen stinknormalen Park, der natuerlich wie alles in Guilin ordentlich Eintritt gekostet hat. Dort haben wir entgegen unseren Vorsaetzen dann doch noch ein paar Treppenstufen (bei den Reisterassen waren es einfach zu viele) auf uns genommen und den Sky-Pavillion erstuermt, allerdings war die Fernsicht nicht so berauschend, dass sich ein Bild hier lohnen wuerde. Anschliesend haben wir uns noch orginal Guilin Reisnudeln gegoennt, was mit 0,25€ auch das billigste im ganzen Urlaub war. Gut gestaerkt haben wir dann meine Eltern (die kommen mich besuchen und sind erstmal auf Chinarundreise) noch im Hotel besucht und sind dann in Richtung Wahrzeichen, dem Elefantenruesselberg, gezogen. Ausklingen haben wir den Urlaub in Guilin dann im Paulaner bei heimischem Bier bevor es dann wieder in Richtung Hongkong ging. Der Airport war auch sehenswert, da ich noch nie im Duty-Free-Shop Fakeartikel gesehen hab.

Oktoberfest

Um mich von den ganzen Unisorgen loszuloesen ging es am letzten Donnerstag dann erstmal zum Oktoberfest in Hongkong. Ja, ich weiss es ist schon Mitte November (darum heisst es wohl offiziell auch "German Bierfest"), aber in Muenchen ist es ja auch eher im September als im Oktober.
Um dem Diebstahl von Bierkruegen vorzubeugen gab es am Eingang (nach einem saftigen Eintritt) erstmal einen "Orginal German Beerstein" als Willkommensgeschenk. Das Oktoberfest hat sich auf ein einziges kleines Bierzelt in der Groesse eines Dorffestes begrenzt, aber war trotzdem ganz nett. Immerhin gab es deutsches Essen, ne deutsche Band und ein super Blick ueber die Skyline. Anscheinend haben die Veranstalter sich auch die Reservierungspolitik von Muenchen abgeschaut, die wir aber dann mal getrost ignoriert haben und in der ersten Reihe nen kompletten Tisch zum Auf-den-Baenken-Tanzen erobert haben. Feucht froehlich ging es dann den ganzen Abend huepfend und singend zu Gange, wovon einige so begeistert waren, dass sie sich schonmal fuer die naechste Wiesn nach Muenchen eingeladen haben. Leider wurden wir schon um 11 rausgeworfen und sind dann weitergezogen.
Danach ging es dann noch (typisch Chinesisch) zum Karaoke. Das Repertoir an englischen Liedern hat sich so ziemlich auf die Backstreetboys, Brithney Spears und sonstige Katastrophen von vor 10 Jahren. Die Musikvideos mit den musikalischen Hoechstleistungen muss ich euch leider vorenthalten, da es Probleme mit den Urheberrechten gab ;-) Um 5 in der Frueh ging es dann auch totmuede in einem vollen Taxi zurueck zum Campus.

Donnerstag, 8. November 2007

Aaaaaaarrrrhhgg

Irgendwie hab ich das Gefuehl, dass mein Professor nicht ganz verstanden hat was ein Austausch-/ Urlaubssemester ist. Der hat uns gestern mitgeteilt, dass wir bis am naechsten Montag den ersten Teil unseres Projekt machen muessen. Das hat mich dann heute gezwungen hier 12 Stunden in der Bibliothek zu verbringen (das ist mehr als die letzten 6 Semester in Muenchen zusammen).

So, jetzt wurde auch mal klar gestellt, dass ich net nur zum Urlaubmachen da bin. Sonst waeren auch die Luecken zwischen den Eintraegen hier nicht so gross. Aber zum Glueck geht es am Freitag wieder los (was auch der Grund fuer die Hektik war)