Sonntag, 23. September 2007

Und gegessen wird was auf den Tisch kommt ;-)

Dieses Wochenende war ein Seafood-Restaurant in Sai Kung (ca. 5 km von der Uni entfernt) angesagt, der Anlass zu diesem Festmahl war der Geburtstag von Alex. Als erstes stand ein Bummel entlang der Hafenpromenade an wo wir unser Abendessen in noch lebendigem Zustand anschauen durften. Zu guter letzt haben wir dann noch einen dem Anlass angemessenen Fisch gefunden: dieses "kleine" Exemplar eines Fisches. Nach kurzem ueberlegen haben wir uns aber dann doch dagegen entschieden, da wir nicht ganz so viel Hunger mitgebracht haben ;-)


Der Brummer war so ca. 1,5 m lang und reicht wohl um ne Fussballmanschaft nen Monat lang zu ernaehren.


Wir haben uns dann bis zum letzten Restaurant durchgeschlagen indem wir allen Bedienungen der anderen Laeden (die uns da reinzerren wollten) im Slalom ausgewichen sind. Wie nicht anders zu erwarten war hat natuerlich auch hier keine Bedienung auch nur ein Wort Englisch verstanden und wir somit wieder gezwungen waren das Touristen Menue (war das einzige in Englischer Sprache auf der Speisekarte) zu bestellen. Wobei das Essen super war und das einzig touristische daran der Preis (wie wir spaeter erfahren haben ist der Preis dreimal so hoch gewesen wie fuer Einheimische). Obligatorisch als erster Gang war natuerlich eine Riesenplatte Shrimps, mit denen ich natuerlich sofort mein weisses Poloshirt versaut habe. Danach wurde dann richtig aufgetischt und es gab Hummer, Krebse, Fisch, Muscheln und Gemuese. Reis gab es zum ganzen Essen ausnahmsweise nicht und auch sonst keine Beilagen worueber wir aber gar nicht boese waren, da es auch so schon zu viel war. Es kann auch sein, dass wir einfach schneller satt waren, weil mit dem Hummer- und Krebse-Essen soviel Aufwand verbunden war. Aber dank einem klapperndem Nussknacker haben wir das auch noch hinbekommen.


Die Staebchen hier sind nur Alibi-maessig, da man die meisten Dinge eh nur mit den Fingern essen konnte.


Ach ja, ich muss meine Aussage von vorhin noch korrigieren: jede Bedienung spricht mindestens ein englisches Wort, naemlich "beer", das unter einem breiten Krinsen und heftigem Kopfnicken jedem Nicht-Asiaten angeboten wird.

Sonntag, 16. September 2007

Erster Strandausflug

Gestern (am Samstag) wurde aufgrund der schlechten Luft kurzfristig entschieden, dass wir so weit wie nur irgendwie möglich weg wollen. Da kurz wegfliegen ein bisschen zu teuer ist und eh schon der halbe Tag vorbei war haben wir uns für die kleine Insel Cheung Chau ganz im Süden von Hongkong entschieden. Hier war der Smog zwar auch noch vorhanden, allerdings mit einer guten Menge Meerluft vermischt, dass man es aushalten konnte. Ich bin dann mit Julian, dem anderen Austauschstudenten aus München mit der Fähre in Richtung Cheung Chau aufgebrochen und hätte eine Stunde Zeit gehabt um die Landschaft zu bewundern; ging aber ja aufgrund der eingeschränkten Sicht nicht.

Auf der Insel angekommen haben wir uns gleich mal in den kleinen Gassen verirrt, da der Stadtplan in unserem Reiseführer werder Maßstab noch beschriftete Strassen hatte und wir somit alles nach Gefühl machen mussten. Auf jeden Fall waren wir an Orten die die wohl noch kein Tourist je davor gesehen hat. Nachdem wir eine gewisse Zeit planlos herumgeirrt sind haben wir uns darauf geeinigt, dass die Peak Road tendentiell etwas mit oben auf dem Berg zu tun hat und wir somit Treppensteigen mussten. Irgendwann haben wir sie dann auch noch gefunden und sind dieser dann recht zügig an unserem Ziel, dem Italian Beach, angekommen.

Warum der Strand Italien Beach heisst wussten wir nicht, vielleicht weil er klein und schmutzig war. Eigentlich war es ein sehr schöner Strand in einer kleinen Bucht, der nur mal vom angeschwemmten Müll beseitigt werden sollte. Wir haben uns dann sogleich in die Fluten gestürzt um uns eine kleine Abkühlung nach berghoch/bergrunter laufen bei 32°C zu verschaffen. Dabei haben wir uns auch nicht von der Gefahr beirren lassen, dass wir von Haien gefressen werden (ja, die gibt es hier!). Die Abkühlung war erstmal wichtiger. Als wir dann wieder draussen waren haben wir dann das hier gesehen:

Kleiner Scherz, war keine Rückenflosse sondern nur Treibgut.

Danach haben wir uns über einen Abenteuer-Pfad zum Unterschlupf des gefürchteten Piraten ... (Namen hab ich vergessen) begeben, der hier angeblich seinen Schatz hinterlassen hat. Der Unterschlupf hat sich dann als kleines Loch herausgestellt, in das wir dann nach all den Strapazen nicht hineinkrichen wollten. Das war dann eher ein Reinfall, aber der Weg dorthin war auf jeden Fall interessant bzw abenteuerlich.

Den Rückweg haben wir dann ganz einfach mit dem Sampan-Taxi (ein kleines Boot) zurückgelegt und uns dann hungrig in das erstbeste Seafood-Restauran gestürzt wo wir dann ne Shrimp-Platte verputzt hatten. Die Shrimp waren so frisch, die haben wahrscheinlich gerade mal 10 Minuten gebraucht um vom Wasser in unsere Mägen zu gelagen. Einzelheiten darüber wie die Fische vor deinen Augen aus dem Wasser gezogen und dann zerlegt werden erspar ich euch (vorerst) mal.

Anschliessend ging es diesmal mit der Fast-Ferry zurück nach Hongkong Island, die braucht zwar nur halb so lang, kostet dafür das doppelte. Aber zu sehen gab es ja eh nichts mehr und so sind wir dann schließlich um 10 wieder daheim gewesen.


Der Schatten der chinesischen Industrialisierung - SMOG

Die letzten zwei Tage waren wir von einem dichten Nebel eingehüllt bei dem in Deutschland wohl schon längst die Warnung draussen wäre alle Türen und Fenster geschlossen halten, jegliche körperliche Anstrenung vermeiden und am besten nicht aus dem Haus zu gehen. Zu verdanken hat Hongkong die schlechte Luft dem direkt hinter der Grenze liegenden wohl grössten Industriegebiet der Welt, dem Perlfluss-Delta. Wahrscheinlich hat jeder irgendwas daheim das hier hergestellt wurde. Da die hiesigen Umweltschutzmaßnahmen bei all dem Wirtschaftswachstum nicht ganz so genau beachtet werden bzw auch nicht vorhanden sind, gibt es in Hongkong wohl noch öfters Mal diesen dreckigen Nebel. Die Luft war so verschmutzt, dass ich nach ca. 1 min ausserhalb von klimatisierten Räumen ein Kratzen im Hals spüre und schleunigst den nächsten sicheren Hafen ansteure. Dieses Wetter (eigentlich ist es ja nicht das Wetter) hat unsere Wochenendplanung dann auch durcheinander geworfen, da wir dann nicht noch an den Ort des Übels (Shenzhen) fahren wollten. Ich behaupte mal, dass es in China Menschen gibt die in ihrem ganzen Leben noch keinen blauen Himmel und die Sonne gesehen haben ;-)

Auf jeden Fall werd ich bei zukünftigen Smogtagen dann meine Tagespläne dementsprechend anpassen und nur noch zum Einkaufen gehen, da muss man nämlich nicht raus an die Luft. Ich hoffe jetzt mal auf einen drehenden Wind der den Dreck nach China hinein bläst und nicht in meine Lunge.

Donnerstag, 13. September 2007

Habs geschafft: ich bin vom Campus runtergekommen

Endlich hab ich mal den Ausgang vom Campus gefunden und bin in die Stadt gefahren. Ich hab jetzt ein Visum für China (da braucht man nochmal extra eins) mitdem ich so oft ich will hin und her fahren kann. Das war hier mal viel einfacher als wenn man das von Deutschland aus macht, da bräuchte man für so was wohl eine Unbedenklichkeitsbesccheinigung der Bundespräsidenten, ein Eid auf das Parteibuch der Kommunistischen Partei und ne Eselsgeduld. Hier hat ein Passfoto, die deutsche Adresse und 45€ gereicht. Das Visum wird dann wahrscheinlich dieses Wochenende gleich mal genutzt um die für ihre gefälschten Waren bekannten Märkte in Shenzhen zu besuchen. Das ist gleich hinter der Grenze, ca. 20 km von hier. Braucht jemand was? Rolex, Sonnenbrille, Handtasche, Fussballtrikot, Schuhe, Bremsscheiben, nen Smart oder was sonst noch alles kopiert wird. Schickt einfach ne Liste und ich werds dann mit einem gehörigen Aufschlag an euch weiterverkaufen ;-)

Nachdem wir unsere Visa abgeholt haben ging es dann am Victoria Harbour entlang und da wir nach dem langen Marsch auch hungrig waren zum Essen. Diesmal gab es weder Reis noch Nudeln sondern indisches Essen, das mal ein bisschen schärfer war und auch ne Abwechslung zum Kantinenessen war.

Den Abschluss des Tages bildete die Lightshow am Victoria Harbour bei der die Wolkenkratzer im Takt zur Musik geleuchtet, geblinkt und was weiß ich nicht alles haben. So, jetzt habt ihr die Skyline von Hongkong auch mal gesehen.

Das sind die Wolkenkratzer (hier sollten die eher Smogkratzer heissen) von Hongkong Island, dort haben die ganzen Unternehmen ihre schweineteuren Vorzeigebüros.
Irgendwann gibt es dann noch ein paar Bilder vom Peak (Berg auf Hongkong Island) aus, da kann man dann sehen dass eigentlich die ganze Stadt aus Hochhäusern besteht. Die Bevölkerungsdichte in Kowloon ist 43.000 Menschen pro km² nur minimal grösser als von München (4.300) oder Westerheim (da komm ich her, geschätzte 500).

Montag, 10. September 2007

Ein unproduktives Wochenende

Sämtliche Vorhaben die ich eigentlich für dieses Wochenende hatte (Strand, Shopping, Essen gehen im nächsten "Dorf" oder ne kleine Bootstour) hab ich nicht gemacht. Der Strand fiel flach, da das Wetter nicht mitgespielt hat, shoppen wollte ich nicht alleine und der Rest wurde aufgrund starker Übermüdung auf den Tag X verschoben. Grund für mein erhöhtes Schlafbedürfnis waren natürlich die allabentlichen Ausflüge ins Nachtleben. Angefangen hat es am Donnerstag in der Disco Tribeca in der Männer-Diskriminierungs-Abend (oder Ladies-Night) war, dies hat so ausgesehen, dass die Mädels alles umsonst bekommen haben und wir dafür doppelt oder eher dreifach zahlen mussten. Ich habs dann da bei einer Flasche Wasser für läppische 6€ belassen. Am Freitag abend ging es wieder nach Lang Kwai Fong und diesmal hab ich sogar ein paar Bilder davon. Auch diesmal gab es wieder ne Live-Band und anscheinend hilft das Karaoketraining der Chinesen, denn die haben super Musi gmacht und ne gute Stimmung in den Laden gebracht. Nach diesen beiden Nächten die mich jeweils bis um vier auf den Beinen gehalten haben war für gestern nichts grosses mehr geplant. Ich hab dann als einziger Nicht-Koreaner mit zehn anderen Austauschstudenten in der Uni-Bar und haben australischen Riesling getrunken. Als wir da dann rausgeworfen wurden ging es noch zu Henry ins Zimmer wo wir bei ein paar Bierchen und Musik unsere guten Vorsätze über Bord geworfen haben und wieder erst um vier im Bett waren. Tagsüber war die letzten Tage somit ausser Essen, gelegentlich Pool und am neuen Notebook rumspielen nichts mehr angesagt.

Ein ganz wenig produktives hab ich dann doch noch geschafft: Es gibt Dank meiner Aufklärung nun mindestens zwei Amis die wissen, dass nicht München sondern Berlin Hauptstadt von Deutschland ist. Darüberhinaus hab ich dem Koreaner Henry die Richtige Aussprache von "Auslese" (Verwendung siehe oben unter Rubrik Uni-Bar) beigebracht. An der Aussprache von "Spätauslese" wird noch gearbeitet ;-)

Dienstag, 4. September 2007

Wo bitte geht's zum Lift?

Heute hab ich einen gravierenden baulichen Mangel an dieser sonst so tollen Uni bemerkt: Es gibt zu wenige Aufzüge!!! Ich bin heute zu 4 von 4 Vorlesungen zu spät gekommen, da ich jedesmal 10 min vorm Lift warten musst (ist bei 10 min Pause zwischen zwei Vorlesungen nicht pünktlichkeitsfördernd). Da die einzig mögliche Alternative, die Feuertreppe, bei 35°C und gefühlten 1000% Luftfeuchtigkeit nicht gerade angenehm ist muss man wohl oder übel auf den Aufzug warten. Und wenn der dann mal kommt ist der natürlich voll oder fährt in die falsche Richtung. Als ich dann nach 10 min endlich in ein passender Aufzug kam, musste ich mich wie ne Sardine zu 20 Chinesen reinquetschen nur, dass dann 18 von denen nach einem Stock wieder aussteigen!!! Da stell ich mir die Frage: Sind die Architekten nicht von der Menge an Studenten ausgegangen oder nur nicht von der Faulheit derer? Wahrscheinlich beides. Vielleicht finde ich noch einen Weg um halbwegs pünktlich zu meinen Vorlesungen kommen; ich will ja nicht das Deutschlandbild der Chinesen zerstören ;-)

Montag, 3. September 2007

Der Ernst des Lebens geht los bzw. weiter

Seit heute wird meine Freizeitplanung leider durch die vielen anstrengenden Vorlesungen hier ziemlich eingeschränkt, sodass ich keinen Zeit mehr haben werde um das Leben hier zu geniessen ;-(
Spass bei Seite, die Kurse waren heute auf jeden Fall nicht übermässig schwer, wobei der Wirtschaftskurs nach ein bisschen Arbeit riecht (Hausaufgaben, Vortrag, Midterm, Final-Exam). Dafür scheint mein Mathekurs ziemlich einfach zu werden (ist auch eine 4.Semester-Vorlesung). Morgen kommt dann wohl nochmal ein Brocken auf mich zu, eine Finanzvorlesung die wohl ähnlichen Arbeitsaufwand wie der Wirtschaftskurs verspricht. Bin jetzt gerade daran mir den Freitag freizuschaufeln, dass wenigstens ab und zu mal n kleiner (Kultur-) Urlaub drin ist.

Die letzten Tage waren noch stark von den schöneren Seiten des hiesigen Studentenlebens geprägt: Essengehen (Japanisch...das war richtig lecker), den Pool geniessen, ausschlafen und Party-machen. Dazu waren wir in Lan Kwai Fong, der Party-Meile in Hongkong. Es war zwar mal wieder verdammt teuer (nicht ganz so wie in Singapore, aber fast) dafür hat in der Disco ne Live-Band gespielt und das nicht mal so schlecht. Da der Abend bis um 5 ging war somit am Samstag nach dem Aufstehen um 2 nicht mehr viel los, sodass ich ausser zum Abendessen nicht mehr zu viel in der Lage war.

Jetzt werd ich mich zum Pool begeben und mich von dem anstrengenden ersten Uni-Tag erholen ;-)